Enzyme und ihre Aufgaben im menschlichen Körper

Enzyme und ihre Aufgaben im menschlichen Körper

Damit alle grundlegenden Stoffwechselvorgänge unseres Körpers reibungslos funktionieren, sind viele kleine Helfer nötig. So zum Beispiel auch Enzyme, die die Verdauung, Energiebereitstellung oder Hormonausschüttung regulieren. Die wichtigsten Infos zu Enzymen und wie sie vor allem auch Sportler maßgeblich unterstützen, findest du in unserem Artikel.       

Was sind Enzyme?

Ohne Enzyme läuft im menschlichen Organismus rein gar nichts. Denn Enzyme sind zwar winzige, aber dafür umso wichtigere Moleküle im Körper. Sie bestehen hauptsächlich aus Eiweiß und ermöglichen oder beschleunigen als sogenannte Biokatalysatoren chemische Reaktionen in den Zellen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Ob es sich um ein Enzym handelt, lässt sich schnell an dessen Endung erkennen. Denn die meisten Enzyme enden auf -ase. Zu ihnen zählen unter anderem Katalase, Acetylcholinesterase, Amylase, Dismutase, DNase oder Lipase. Die Liste aller vorkommenden Enzyme ist aber noch deutlich länger.

Unterstützung bei ihrer Arbeit erhalten die Enzyme von sogenannten Co-Enzymen, eine Art Hilfsmoleküle, die sich für kurze Zeit an das Enzym binden, um die Beschleunigungsreaktion zu ermöglichen. Als Co-Enzyme dienen zum Beispiel die Vitamine A, B oder C. Mineralstoffe wie Zink und Magnesium unterstützen ebenfalls bei der Enzymarbeit. Durch das Zusammenspiel von Enzymen und Co-Enzymen laufen also viele Prozesse in unserem Körper viel schneller ab, als sie es sonst tun würden.

  • So unterstützen Enzyme den Körper zum Beispiel dabei, Nahrung zu verdauen, indem sie große Nahrungsmoleküle in kleinere Stücke zerlegen, die der Körper dann besser aufnehmen kann.
  • Sie sind aber auch in anderen Teilen des Körpers aktiv – in unserem Speichel, unserem Magen, unseren Muskeln, unserer Leber und sogar in unseren Zellen und helfen uns dabei, gesund zu bleiben und alle Funktionen unseres Körpers aufrechtzuerhalten.

Liegt ein Enzymmangel im Körper vor, werden Nährstoffe ungenügend verwertet. Die häufigsten Symptome eines Magels sind Verdauungs- und Hautprobleme, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Müdigkeit und Energiemangel, Gewichtsverlust- oder Gewichtszunahme, brüchige Nägel und Haare, Zahnprobleme oder Muskelschwäche. Wer starkem Stress oder einer erhöhten körperlichen Belastung ausgesetzt ist, sollte auf eine ausreichende Enzymzufuhr über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel achten.

Tipp: Gute Enzymquellen aus der (pflanzlichen) Nahrung sind zum Beispiel Tomatenmark und Tomatensaft, Ananas, Papaya, Feige, Kiwi, Sauerkraut, Brokkoli, Avocado oder Gerste. Über tierische Produkte wie Innereien von Schweinen, Rindern und Ochsen oder Fisch kann der Körper ebenfalls Enzyme aufnehmen.

Warum sind Enzyme für Sportler besonders wichtig?

Enzyme spielen eine entscheidende Rolle für Sportler, weil sie viele Prozesse unterstützen, die für eine optimale sportliche Leistung erforderlich sind. Fünf Gründe dafür im Überblick:

  1. Energieproduktion: Enzyme sind an genau den Stoffwechselprozessen beteiligt, die die Energie für unsere sportlichen Aktivitäten liefern. Sie helfen dabei, Kohlenhydrate, Fette und Proteine aus der Nahrung in Energie umzuwandeln, die Muskeln und andere Gewebe wiederum verwenden können (1).
  2. Muskelregeneration: Nach intensivem Training sind Enzyme an der Reparatur und Regeneration von Muskeln beteiligt. Sie reparieren geschädigtes Muskelgewebe und fördern den Muskelaufbau, was für die Verbesserung der Leistung und die Vermeidung von Verletzungen wichtig ist (2).
  3. Entgiftung: Auch bei der Entgiftung des Körpers spielen Enzyme eine entscheidende Rolle, indem sie helfen, schädliche Substanzen abzubauen und auszuscheiden. Bist du als Sportler einer erhöhten Belastung durch Umweltgifte oder Stoffwechselabfälle ausgesetzt, ist das für dich besonders wichtig (3).
  4. Sauerstofftransport: Einige Enzyme sind an der Regulation des Sauerstofftransports im Körper beteiligt, indem sie den Transport von Sauerstoff zu den Muskeln und anderen Geweben verbessern. Dies kann die Ausdauer und Leistungsfähigkeit während des Trainings verbessern (4).
  5. Entzündungshemmung: Enzyme können Entzündungen im Körper reduzieren. Dies kann dazu beitragen, Muskelkater und Verletzungen nach dem Training zu verringern und die Erholungszeit zu verkürzen (5).
  6. Bessere Verdauung: Weil manche Menschen Schwierigkeiten haben, große Mengen an Protein zu verdauen – insbesondere, wenn es sich um komplexe Proteinquellen wie Molkeprotein handelt –, klagen viele Sportler nach dem Verzehr von Nahrungsergänzungsmitteln über Bauchschmerzen, Übelkeit oder andere Verdauungsbeschwerden. Sind den Produkten aber Enzyme beigemischt, können diese dabei helfen, die Proteine in kleinere Bestandteile zu zerlegen, die der Körper leichter aufnehmen kann. Achte deshalb darauf, dass die Produkte, die du zu dir nimmst, hochwertig sind und Enzyme enthalten, die die Verdauung unterstützen (6).
  7. Effizientere Nährstoffaufnahme: Für die Regeneration und den Muskelaufbau besteht bei Sportlern oftmals ein erhöhter Bedarf an Proteinen. Der Körper ist aber erst mithilfe von Enzymen in der Lage, die in der Nahrung enthaltenen Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette und Proteine) ausreichend zu verdauen und aufzunehmen und Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente optimal zu verwerten. Gute Proteinkonzentrate sind also bereits mit Enzymen angereichert. So zum Beispiel auch unser Athletic Whey Protein. Durch Zugabe von Enzymen wie Protease und Laktase wird es nicht nur besonders verträglich, sondern sorgt auch dafür, dass alle Proteine im Körper schnellstmöglich dort landen, wo sie sollen. Erhältlich in den Geschmacksrichtungen Vanille und Schokolade mit cremigem, natürlichem Geschmack.

Enzyme und ihr Nutzen bei der Regeneration

Vor allem für die Förderung der Zellreparatur sind Enzyme unerlässlich. Sie unterstützen den Körper dabei, neue Zellen zu bilden und beschädigte Zellen zu reparieren. Nach intensiver körperlicher Aktivität entstehen oft kleine Verletzungen oder Mikrorisse in den Muskelfasern. Enzyme wie Proteasen sind dafür verantwortlich, beschädigte oder abgestorbene Proteine in den Muskeln abzubauen, damit sie durch neue, gesunde Proteine ersetzt werden können, was wiederum den Regenerationsprozess in den Muskeln unterstützt.

Insgesamt können Enzyme einen wichtigen Beitrag zur Erholung des Körpers nach körperlicher Anstrengung leisten, indem sie bei der Muskelregeneration helfen, Entzündungen reduzieren, die Zellreparatur fördern und die Nährstoffaufnahme verbessern. Durch die Integration von enzymreichen Lebensmitteln oder Enzympräparaten in die Ernährung können Sportler ihre körpereigenen Regenerationsprozesse unterstützen und ihre Leistungsfähigkeit steigern.

Zusammenfassung

Enzyme sind wichtige Moleküle im menschlichen Körper, die chemische Reaktionen in den Zellen ermöglichen oder beschleunigen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, der Energieproduktion, der Muskelregeneration, der Entgiftung des Körpers, dem Sauerstofftransport und der Entzündungshemmung. Für Sportler sind Enzyme besonders wichtig, da sie viele Prozesse unterstützen, die für eine optimale sportliche Leistung erforderlich sind. Enzyme können die Energieproduktion während des Trainings unterstützen, die Muskelregeneration nach intensiver körperlicher Aktivität fördern, Entzündungen reduzieren, die Entgiftung des Körpers verbessern und die Verdauung von Proteinen erleichtern. Eine ausreichende Enzymzufuhr ist deshalb besonders wichtig, um einem Enzymmangel vorzubeugen und die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Gute Enzymquellen sind unter anderem fermentierte Milchprodukte, rohes Fleisch, rohes Eigelb, Fisch, Tomatenmark, Ananas, Papaya, Kiwi, Sauerkraut, Brokkoli, Avocado und Gerste. Wer einen erhöhten Bedarf hat – zum Beispiel Sportler – kann aber auch über Nahrungsergänzungsmittel seinen Enzymbedarf decken.

 

Quellenangaben:

 

1: Frank W. Booth, Gregory N. Ruegsegger, Ryan G. Toedebusch, Zhen Yan,

Chapter Six - Endurance Exercise and the Regulation of Skeletal Muscle Metabolism,

Editor(s): Claude Bouchard, Progress in Molecular Biology and Translational Science,

Academic Press, Volume 135, 2015, Pages 129-151, ISSN 1877-1173, ISBN 9780128039915,

https://doi.org/10.1016/bs.pmbts.2015.07.016.

 

2: Dekkers JC, van Doornen LJ, Kemper HC. The role of antioxidant vitamins and enzymes in the prevention of exercise-induced muscle damage. Sports Med. 1996 Mar;21(3):213-38. doi: 10.2165/00007256-199621030-00005. PMID: 8776010.

3: Konkel A, Schunck WH. Role of cytochrome P450 enzymes in the bioactivation of polyunsaturated fatty acids. Biochim Biophys Acta. 2011 Jan;1814(1):210-22. doi: 10.1016/j.bbapap.2010.09.009. Epub 2010 Sep 30. PMID: 20869469.nd Proteomics 1770, Nr. 3 (2007): 313-321. DOI: 10.1016/j.bbagen.2006.07.018

 

4: Kamga C, Krishnamurthy S, Shiva S. Myoglobin and mitochondria: a relationship bound by oxygen and nitric oxide. Nitric Oxide. 2012 May 15;26(4):251-8. doi: 10.1016/j.niox.2012.03.005. Epub 2012 Mar 29. PMID: 22465476; PMCID: PMC3391710.

 

5: Flynn MG, McFarlin BK, Markofski MM. The Anti-Inflammatory Actions of Exercise Training. Am J Lifestyle Med. 2007 May;1(3):220-235. doi: 10.1177/1559827607300283. PMID: 25431545; PMCID: PMC4243532.

6:  Swati B. Jadhav, Tejal Gaonkar, Abhijit Rathi, In vitro gastrointestinal digestion of proteins in the presence of enzyme supplements: Details of antioxidant and antidiabetic properties, LWT, Volume 147, 2021, 111650, ISSN 0023-6438, https://doi.org/10.1016/j.lwt.2021.111650.